Was entstehen kann, wenn eine junge Community ein Ziel verfolgt, konnten am vergangenen Wochenende knapp 1.000 Motorradbegeisterte buchstäblich erfahren. Beim „The Epic Meet“ in Hohenlockstedt bei Itzehoe kam die Szene der Supermoto-, Enduro- und Stuntfahrer zusammen, um an drei Tagen ganz legal ihrem liebsten Hobby nachzugehen.
8 Nationen und 800 Motorräder auf 80.000 Hektar
Das 80.000 Hektar große Areal des Flugplatzes Hungriger Wolf bot den Fahrern eine eigene Supermoto-Strecke, einen abwechslungsreichen Hard Enduro Bereich, eine Wheelie-Meile sowie acht Stuntflächen. „Dass es ein Event gibt, bei dem es Raum und Fläche für alle drei Fahrsportarten gegeben wird, ist einmalig“, berichtet Veranstaltungsleiter Kenneth „Kenny“ Terfurth, dem es zusammen mit seiner Crew „Do Epic Shit“ nach der Absage des Big Bike Meets im Mai besonders wichtig war, dass die Szene zumindest einmal im Jahr zusammenkommt.
Und so kamen nicht nur Besucher aus Deutschland, Schweden, Frankreich, Spanien, Großbritannien, Österreich, der Schweiz und den Niederlande und brachten rund 800 Motorräder mit nach Itzehoe. Auch waren viele bekannte Gesichter aus den Social-Media-Kanälen wie Youtube und Instagram vertreten.
Zur Unterhaltung der Besucher gab es am Samstag vier gesponserte Contests, bei denen die Fahrer ihr bereits erlangtes Können einmal mehr unter Beweis stellen konnten. XLMOTO kürte den besten Burnout, Broken Head die beste Show, 24MX das langsamste Wheelie-Rennen und Greezly Wheels den längsten Wheelie-Circle. Die Gewinner der Plätze eins bis fünf wurden mit Preisen der Sponsoren belohnt. Am Abend wurde im Hangar und auf den Campingplätzen gefeiert.
Keine Flächen für den Sport
Ob es Zwischenfälle gab? Natürlich. Die obligatorischen Quoten-Querschläger gibt es immer und überall. Allerdings war dieser eine Prozent weder repräsentativ für die Veranstaltung, noch für die restlichen 99 Prozent der Besucher. Und auch die Motorräder mussten sich vor Nutzung der Flächen einer technischen Abnahme unterziehen. „Insgesamt hat sich die Community gut an die paar wenigen Regeln gehalten und auch verstanden, warum es diese gibt“, schildert Kenny und verrät zugleich die Absichten hinter diesem Events: „Wir wollten dieses Mal ein Epic Meet veranstalten, dass sowohl legal als auch sicher für die Fahrer ist. Die Leute sollen sich nicht mehr unnötig verletzen, indem sie ausreichend Fläche und Möglichkeiten haben, um ihren Sport und ihre Fahrkünste auszuüben – ohne Gefährdung von Autos oder anderen Verkehrsteilnehmern.“ Ein Thema, das aus Mangel an möglichen Übungsflächen und -Geländen die gesamte junge Nachwuchs-Szene betrifft. Die Folge: Wheelies werden auf der Straße oder auf Feldwegen geübt, Wälder werden zu selbsternannten Cross- und Endurostrecken erkoren und die Stuntfahrer wandern von einem großflächigen Parkplatz zum anderen. Ein überaus frustrierender und ärgerlicher Zustand für die Fahrer, dem durch das Epic Meet zumindest kurzweilig Luft gemacht werden konnte.
Gibt es eine Wiederholung?
Nach über einem Jahr Vorbereitungszeit gingen die drei Tage wie im Flug vorüber. Zurück blieben erschöpfte, aber zufriedene Gesichter unter den Veranstaltern: „Es war ein tolles Wochenende, die Stimmung war gut und auch das Feedback war positiv“, zieht Kenny am Ende Bilanz. Einen besonderen Dank richtet er an die vielen ehrenamtlichen Helfer: „Ich bin unsagbar dankbar für die Hilfe der Crew und allen anderen, die hier rund um die Uhr dabei mitgewirkt haben, dass dieses Event stattfinden kann und läuft. Ohne sie wäre es schlichtweg nicht möglich gewesen.“
Ob es ein weiteres Epic Meet 2019 geben wird, wollte Kenny an diesem Wochenende noch nicht entscheiden. Die Nachfrage an solch einem Event ist bei Deutschlands Motorrad-Nachwuchs auf jeden Fall da. Soviel steht fest.
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